Worte im Wandel der Zeit…

An vielen stellen wird es in letzter Zeit immer mal wieder erwähnt:

Das, was wir hier haben ist Winter, kein Schneechaos! Ich meine, im Ernst.. wir haben gerade mal leichte Minusgrade hier im Pott, es schneit immer mal wieder und es liegen vielleicht 20cm Schnee, da wo niemand läuft oder kein Auto fährt.

Auch ich kann mich, wie Nico Lumma noch an den Winter 78/79 erinnern. Ich war süße 7 Jahre alt und wir wohnten in einem kleinen Kaff bei Frankfurt. Der Wohnblock, in dem wir lebten hatte so einen nach innen versetzten Eingang und bei Nordwind blies es da eben alles rein, was nicht niet- und nagelfest war. Und das war der Schnee damals nicht. Das Ende vom Lied war, dass der gesamte Eingangsbereich ungefähr anderthalb Meter zugeschneit war, und die Tür öffnete sich intelligenter Weise wohin? Richtig… nach außen, oder, besser gesagt öffnete sich eben NICHT nach außen. Wir mussten uns also im absoluten Flachland von der Feuerwehr freischaufeln lassen. Und Abends, in der Tagesschau haben wir uns die Bewegung der nächsten Schneefront angeschaut, und gehofft, dass es noch ein bisschen schneit, wir wollten ja zum Rodeln auf den Feldberg fahren. Klar, der Käfer musste freigeschaufelt werden, aber das war doch in ’ner halben Stunde fertig….

Also, ich finde es herrlich, wenn ich hier aus dem Fenster sehe und der Winter aus der sonst eher grauen Ruhrpott-Landschaft das macht:

Wintertanne
Wintertanne
Und sogar Gestrüpp wird schön...
Und sogar Gestrüpp wird schön...
vom Balkon nach rechts
vom Balkon nach rechts
...und nach links
...und nach links

Irgendwie habe ich das Gefühl, daß wir hier mit unserer ‚Höher-Schneller-Weiter‘-Gesellschaft alles immer weiter dramatisieren müssen. Gut, es ist Kalt, es ist Glatt, das eine oder andere Auto landet im Graben, wir frieren uns mal die Nase ab, aber hey, ist das für die Monate November bis Februar in unseren Breitengraden nicht normal?

Eins ist sicher: der nächste nasse Winter mit durchgängig Plusgraden kommt bestimmt. Und die Zeitung mit den vier großen Buchstaben schreit dann nach Schnee, und die, die heute den normalen Winter ‚Schneechaos‘ nennen, werden dann meckern, daß Glühwein bei Regen scheiße ist und daß es doch endlich mal wieder Winter werden soll… Wir finden halt immer einen Grund zum Jammern.

Ich auf jeden Fall genieße meinen heissen Tee, denke darüber nach was man(n) mit kaltem Schnee und Kerzen so alles anstellen kann und freue mich auf Sonntag. Da gehen mein Engel und ich in die Resser Mark auf die Lichtung, bauen einen Schneemann und machen Schnee-Engel. Das ist auch mit fast vierzig noch lustig.

In diesem Sinne, macht das beste draus und hört auf zu Meckern! Und wenn die Bahn nicht kommt, Unterhaltet euch mal mit dem netten Herrn oder der netten Dame neben euch, geht einen Kaffee trinken und nutzt die Zeit für schöne Dinge!

Frankampstraße 51-69, 45891 Gelsenkirchen, Deutschland

4 Antworten auf „Worte im Wandel der Zeit…“

  1. Ich finde es unmöglich, wie sich manche Leute anstellen im
    Winter. Würden wir auf Kreta leben, dann wäre das, was wir hier
    haben wirklich etwas chaotisch. Aber wie du schon sagst: Wir haben
    Winter. Einfach nur Winter. Vielleicht mit mehr Schnee als im
    letzten Jahr, aber das ist absolut nichts ungewöhnliches und erst
    recht kein Grund für diese Gruselstimmung, die von überall her
    verbreitet wird. Frohes Neues!

  2. Naja, jetzt ist das weiße Zeug erstmal weg… Mal sehen, welchen ‚Wetterphänomen‘ die nächste Bildzeitungspanikaktion auslöst…

    Wetten werden noch Angenommen…

    Ich bin ja für den Jahrtausendsommer mit Aussicht auf Dürre und Hungersnot sowie das komplette Austrocknen des Rheins und des Bodensees…

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