Das war die Frage, die ich mir gestern stellte, nachdem ich am Ende eines genial-schönen Feierabend unsere neueste Errungenschaft in den Schrank gehängt habe.
Ich meine, dass es mich anmacht, wenn ich jemanden unter mir habe, wenn ich meine Partnerin führe und korrigiere und vielleicht sogar auf die eine oder andere Art forme, damit habe ich mich abgefunden. Auch dass ich vom Zufügen von Schmerz erregt werde, ist Ok. Aber als ich den gestern die Hälfte des Kleiderschranks öffnete, die momentan als Giftschrank für unser Equipment dient und die neue Zwangsjacke reinhängte, da musste ich doch innerlich grinsen.
Keine Sorge, das wird kein „ich komme nicht mit meiner Neigung klar“ – Beitrag. Dafür bin ich viel zu gerne kinky, dafür bin ich, auch dank SMart, viel zu eingebunden in ein funktionierendes, soziales Gefüge von Perversen. Aber als ich so in den Schrank schaute, und diverse Flogger. Paddle, Singletail, Seile Dildos und andere Toys sah, schoss der Gedanke durch den Kopf, dass diesen Schrank irgendwie fast jeder Passant sehen kann, da wir im Erdgeschoss wohnen. Klar, der Schrank ist zu, reinschauen kann keiner, darum ging es mir auch gar nicht.Mir ging es dann eher darum: Hat nicht irgendwie jeder einen Giftschrank? Meine Oma hatte die Fanny Hill und die Mutzenbacher im Bücherregal, Main Vater sprach mich mal wahrend dem Renovieren auf die mannigfaltigen Möglichkeiten von Gaffa-Tape an, im Kamasutra wird darüber geschrieben, wie ‚rhythmische Schläge auf Brust und Yoni der Frau die Lust steigern‘. Alleine in meiner Abteilung weiß ich von 4 anderen, dass Sie BDSM zumindest interessiert gegenüberstehen. Von Gay, Transgerndered oder in offenen Partnerschaften lebend wollen wir gar nicht reden.
Just another Party-101
Ok, das, was ich jetzt hier schreibe ist für viele bestimmt nichts Neues, aber vielleicht ist es doch für den Einen oder Anderen interessant.
Es ist bei mir nun schon ein paar Jährchen her, dass ich auf meinem ersten Event war. Es war auf jeden Fall noch im letzten Jahrtausend. Ich arbeitete damals für den Marquis und wir fuhren gemeinsam auf den EuroPerv von DeMask. Gott, war ich aufgeregt … Leider konnte meine damalige Freundin weder mit SM noch mit Fetisch (außer dem in de Gothic – Szene üblichem Lackröckchen) was anfangen. Also machte ich mich mit ein, zwei Kollegen vom Marquis auf nach Amsterdam. Und hier jetzt der erste Tipp für den Partygang.
Passe Deine Erwartungen den Gegebenheiten an!
Für Singles ist eine Party (normalerweise, von Partys mit professioneller ‚Erlebnisgarntie‘ rede ich hier nicht) kein Garant für wilden und hemmungslosen Sex. Auch wenn uns die Boulevard-Medien immer wieder was anderes erzählen wollen: SM-Partys sind in den seltensten Fällen die zügellosen GangBang- Prügel- Fessel- und-was-sonst-noch-alles – Orgien. Das musste ich da merken, denn außer ’ner Coke und ein bisschen Show passierte da für mich nicht viel. So fuhr man mit einer gewissen Enttäuschung wieder zurück. Als Single ist eine Party dann doch eher ein Ort zum Quatschen und Kennenlernen.
Alles, was zwischen zwei oder mehr Partnern auf so einer Veranstaltung passiert, bewegt sich im Rahmen des Konsens der agierenden. Auf den meisten Partys ist zusehen kein Problem. Wer nicht in der Öffentlichkeit stehen will, schließt die Tür, den Vorhang oder was auch immer da an Möglichkeiten gegeben ist. Das ist dann auch für Dich ein ganz klares Zeichen. „Just another Party-101“ weiterlesen
Transform it into real Life – oder – Qualitäten eines Dominanten
Oft, wenn ich mich on- wie offline mit Leuten aus dem BDSM-Umfeld unterhält bekomme ich das Gefühl, das eines der größten Probleme in den Beziehungen das ist, die M/s oder D/s – Dynamik, die in der virtuellen ‚Kennenlernphase‘ thematisiert wurde dann, wenn es ernst wir, auch zu halten. Das, was Online, am Telefon, in Mails oder PM’s einfach nur wunderbar funktioniert, das wird kompliziert, sobald es in ein reales Umfeld getaucht wird.
Woran liegt das? Im virtuellen ist es eigentlich recht einfach. Im Prinzip reicht es aus, einen guten Ruf in der Online-Community zu haben, sich mit den richtigen Adjektiven zu schmücken und in den Chatrooms und Gruppen immer mal wieder aktiv zu werden. Und wenn wir ehrlich sind: mit den richtigen Phrasen, passenden Sätzen und ein bisschen Phantasie gelingt es eigentlich jedem, ‚Online-Dominanz‘ auszustrahlen. Dafür muss er oder Sie das ganze noch nicht einmal erlebt haben. Second-Hand-Erlebnisse aus Romanen, Beiträgen, Bildern und Filmen reichen erstmal vollkommen aus. Dann wird in Mails das wunderbare Schloss für die devote Angebetete gebaut, in dem Sie ‚auf Augenhöhe‘ eine ‚echte, tiefe Partnerschaft‘ führen. Wo es ‚den Keller‘ gibt, in dem Sie dann ‚im geschützten, Niveauvollen Rahmen Ihre dunkle Seite ausleben kann‘. Natürlich ist er ‚immer auf Ihr wohlergehen bedacht‘ und ‚respektiert und akzeptiert die Grenzen‘.
Es ist so einfach, die Wünsche eines Menschen zu lesen und diese dann einfach in ein paar Zeilen oder am Telefon zu spiegeln. Das Profil studieren, ein bisschen Aufmerksamkeit und Verstand und der virtuelle Mindfuck ist kein Problem. Es ist so einfach, dass sogar Menschen, die von sich aus nicht dominant sind, die vielleicht einfach nur den Kick des neuen suchen oder für die ein bisschen Arsch hauen, ein bisschen Fesseln und ein böser Blick eben zum Vorspiel gehören, Online zum perfekten Meister oder zur gnadenlosen Mistress werden. Nur weil Sie merken, es ist einfach und Sie bekommen Aufmerksamkeit und ein Erfolgserlebnis. Und so sammeln sich dann die Cyberslaves um Sie herum, Ihre Reputation in der Community wächst und nach außen; Naja, wer so viel Erfolg hat, der muss ja auch ‚in Echt‘ was drauf haben. Wirklich gefährlich wird das erst, wenn dieser ÜberDom dann beginnt, seine eigene virtuelle Propaganda zu glauben. „Transform it into real Life – oder – Qualitäten eines Dominanten“ weiterlesen
Das war 2012
Die WordPress.com-Statistik-Elfen fertigten einen Jahresbericht dieses Blogs für das Jahr 2012 an.
Hier ist ein Auszug:
600 Personen haben 2012 den Gipfel des Mount Everest erreicht. Dieser Blog hat 2012 über 4.400 Aufrufe bekommen. Hätte jede Person, die den Gipfel des Mount Everest erreicht hat, diesen Blog aufgerufen, würde es 7 Jahre dauern, um so viele Aufrufe zu erhalten.
Und wieder geht ein Jahr ins Land
So, seit April ist hier mal wieder nichts passiert. Ärgerlich. Aber nicht zu ändern. Ich hoffe, der Eine oder Andere, der hier liest mag es mir verzeihen.
Es ist viel passiert in den letzten Monaten, Trennung, neu verlieben, Umzug, Arbeit… Nebenbei noch ein bisschen bei der grandiosen 20-Jahr-Feier von SMart mitgeholfen und gemerkt, ich will ein bisschen was für meine local Community tun. Also sieht man mich und Babe jetzt häufiger auf dem Stammtisch in Essen, ich will endlich mein Buch, dessen Anfänge ihr hier lesen könnt weiterschreiben, mich intensiver mit Shibari beschäftigen und habe noch ein, zwei andere Dinge im Kopf. Davon hier später mal mehr.
Aprilkolumne
Der März war voll von Arbeit und irgendwie war der Kopf zu allem fähig, nur nicht dazu, hier zu schreiben. Ihr kennt das sicher auch, man nimmt sich jeden Tag vor „Heute Abend, wenn ich Heim komme, dann schreibe ich“. Aber dann ist der Tag um, man war acht oder neun Stunden im Büro, saß dann noch ein oder zwei Stunden in der Bahn und kommt Heim. Dann steht da eine wundervoll bequeme Couch, oder da ist ein Wanne, die warm und dampfend auf einen wartet … Und danach noch kreativ werden und schreiben oder nach Themen suchen, die interessant genug scheinen, um einen Artikel wert zu sein … Irgendwie geht das dann nicht.
Also habe ich für mich den März als toten Monat abgeschrieben gehabt. Und mir fest vorgenommen, der April wird anders.
Und jetzt schaue ich auf den Kalender und sehe, heute ist schon wieder der achte. Und ich habe immer noch nichts auf dem Schirm. Also sitze ich jetzt hier und poste zumindest schon mal die Umfrage für diesen Monat.
Und nebenbei will ich noch kurz anmerken, dass ich mich letztens doch sehr geschmeichelt gefühlt habe. Da bekam im eine Mail, in der ich gefragt wurde, ob ich nicht ein Buch hier im Blog rezensieren möchte. Auf meine Frage, wie die Autorin auf mich kam, wurde geantwortet, das Sie den Blog sehr schön und informativ findet. Na klar, da kann ich mich dann auch nicht lange bitten lassen, das Buch habe ich jetzt hier, in den nächsten Tagen werde ich es lesen und dann wird hier die Rezension zur Flamingofrau erscheinen, einmal von mir und auch von meinem Engel, denn ich denke, ein BDSM-Roman kann auch schön von beiden Seiten des Spektrums gelesen und rezensiert werden.
Also wird im April wohl wieder ein bisschen mehr passieren. Ich nehme mir einfach mal vor, einmal pro Woche hier zu schreiben.
Mal sehen, was meine Disziplin dazu sagt…
Ich wünsche euch noch ein schönes Osterfest und einen feinen Frühlingsanfang!
BDSM im hohen Alter
Das Thema nehme ich doch dann gerne mal kurz auf.
Auch wenn ich von diesem ‚hohen‘ Alter mit vierzig noch ein bisschen entfernt bin, kann ich mir doch, durch Party- und Clubbesuche ein recht gutes Bild von dem Altersschnitt der Szene machen. „BDSM im hohen Alter“ weiterlesen
Pain and pleasure and the things between
So, das erste Voting ist abgeschlossen. Es soll also um den Schmerz und das Drumherum gehen. Ich sitze jetzt gerade in der Bahn, auf dem Weg ins Büro, da beschäftige ich mich doch gerne, zumindest mental, mit solch schönen Themen!
Aber ich denke, als erstes muss ich hier den Einen oder Anderen enttäuschen. Was unsere vielgeliebten Subs, Slaves und andere masochistischen Gegenparts an dem Schmerz erotisieren, das wird auch für mich ewig eines der ungelösten Mysterien bleiben. Es würde mich freuen, wenn sich in den Kommentaren die ‚Andere Seite‘ zu Wort meldet und den Nebel da ein bisschen lichtet. Fühlt euch eingeladen!
So, jetzt aber zum eigentlichen Thema
Was schreibe ich jetzt über Schmerz, was euch interessieren könnte? Ich denke, über die Techniken, wie was zu handhaben ist, was ist dumpfer, was stechender Schmerz, wo darf ich, wo darf ich nicht, darüber sind schon tausende Zeichen geschrieben worden. Da muss ich nich noch weitere hunderte Zeichen schreiben. Schreib‘ ich doch einfach darüber, was es für mich bedeutet, Schmerz zu geben, zu sehen und zu nutzen.
TV-Tipp 17.2.2012
Es kommt mal wieder ein schöner Film aur 3Sat, nämlich „Henry und June“ mit Uma Thurman, Fred Ward und Kevin Spacey.
Phillip Kaufmann führte Regie in diesem fulminanten, bildgewaltigem Werk.
Es lohnt sich also heute mal wieder, um 22:25 den Fernseher anzumachen!
Zur Verkürzung der Wartezeit…
Sicher wartet Ihr auf den Artikel aus der Umfrage, Ihr wolltet ja meine Gedanken zum Schmerz im BDSM wissen. Der Artikel ist in Arbeit, hat bei mir und meiner Lieben auch schon zu schönen Gesprächen geführt. Ihr könnt also gespannt sein!
Damit es euch in der Zwischenzeit nicht langweilig wird, hier ein bisschen Augen- und Ohrenfutter:
Erika Lust – Handcuffs
(Achtung, nicht Bürogeeignet! Contains Sex and Nudity)
(danke an sugarandspicebaby, die es als erste gefunden hat)
The Darkside-Podcast – Oral Fixation
Der aktuelle Podast von DarkAngel und Knotnice, heute im Gespräch mit white rabbit, die sich selbst gerne als „cocksucking whore“ bezeichnet. Oralfetisch eben. Ein wirklich lustiges Gespräch zwischen den dreien…
Ich wünsche euch viel Spaß!