Die 68er sind Schuld

Missbrauch ist verachtenswert, der an Kindern ekelerregend und der zig- oder hundertfache Missbrauch, der an den Jesuitenschulen begangen wurde, ist der Gipfel des Kranken.

Und jetzt meldet sich der Augsburger Bischof Mixa zu Wort. Er erdreistet sich, den mehrfachen Missbrauch von Schutzbefohlenen auf die sexuellen Öffnung der Sechziger Jahre zurückzuführen.
Einen Zusammenhang zwischen den Übergriffen und dem Keuschheitszwang sieht er indes nicht. Nein, er besitzt noch die Frechheit, darauf hinzuweisen, dass ‚der Großteil der Taten von Familienmitgliedern‘ begangen wird. Das mag ja rein Zahlenmässig stimmen, ich bin dann einfach mal froh, dass es nicht so viele zölibatäre Priester wie Väter gibt! Und in der Opfer pro Täter-Statistik dürften die Priester dann wieder führen… „Die 68er sind Schuld“ weiterlesen

Differences

Am letzten Wochenende war es endlich mal wieder so weit: Der erste Samstag im Monat; es warDarkDesire-Tag!

Wer die Party kennt, der weiß das es dann heißt: angenehmes Zusammensein, viele nette Perverse und ein Spielplatz, der kaum Wünsche offen lässt. Und so, nach einer längeren Zeit auf Entzug, da Silvester das Büro ohne mich nicht auskam und die Party Anfang Dezember für meinen Engel und mich unter keinem guten Stern stand, waren wir natürlich mal wieder alles: Aufgeregt, latent geil, nervös und bis zum Hals voll mit Ideen und Phantasien. Aber das erste Mal seit langem ohne selbstgemachten Erfolgsdruck.

Als unsere treue Silvie einen Kilometer nach dem Anderen fraß merkte ich, wie die Nervosität meiner Süßen anstieg. Ich erinnerte mich an unser Gespräch ein paar Tage vorher. Da war genau diese Situation Thema. Und mein Engel hatte auch eine Idee, mit einer solchen Situation umzugehen: Keine Zeit für negative Gedanken, für negatives Kopfkino, Sie fordern, in positiven Streß versetzen.

Also begannen wir, direkt nachdem wir ankamen, mit einem kleinen, aber feinen Hintern aufwärmen mit dem Flogger. Ich konnte meinem Engel ansehen, wie die Anspannung im Kopf mit jedem Anspannen der Arschbacken wich, und genau das war es, was wir uns erhofft hatten. Ein Einstieg, eine für uns neue Art und Weise, in eine Party einzutauchen.

Was zur Hölle hat das zu tun mit ‚Unterschieden‘? Ganz einfach, diese Aktion hat mich mal wieder ein bisschen offener werden lassen, für die Dinge die mit uns, aber auch um uns herum geschehen. Und was mir richtig auffiel war, wie unterschiedlich die Sessions emotional rüber kamen.

Da waren zwei männliche Tops, die Ihre subs in den Stehkäfig packten, Hände und Füße fixierten und sich stundenlang damit beschäftigten, die beiden Frauen durch die Stäbe zu berühren.

Ein älteres Paar, das eine wirklich harte Session mit Rohrstock, Riemen und Quirt hinlegte und ein wunderschönes Beispiel für emotionales Fangen und an Grenzen treiben zeigte.

Ein jüngeres Paar, diesmal FemDom, das von der Session her ebenfalls Flag, Paddle und Flogger nutzte, bei denen alles unglaublich technisch wirkte, fast emotionslos.

Mannigfaltige Möglichkeiten, alles griff ineinander und funktionierte. Auch wenn es zum Teil Dinge waren, die für uns reizlos waren, die wir, als Spiel oder Session, nicht verstanden oder für uns wollten, es war ein wunderbares Zusammenspiel von Unterschieden, von gemeinsamem Erleben von Erotik und SM, und während unserer Spankingsession, bei der der neue Rohrstock seinen ersten Einsatz hatte und herrliche Marks hinterließ, lernte mein Engel erneut das Fliegen und die Landung und das danach einsetzende Wohlgefühl und die Ruhe, der wir uns in den Ledersesseln hingaben, gab wieder das Gefühl, das alles Richtig und Gut ist!

Hier auch mal ein dickes Danke an Jochen und Mathias, die diese Party unermüdlich am Leben halten!

Lifelies

Sind wir kommunikativ? Klar, höre ich immer, gerade wir, die wir SM leben. Wir empfinden doch viel tiefer, Empathie gehört doch zu unserer Sexualität wie Salz an das Essen. Gerade da, wo man das immer wieder in den Foren und Blogs liest, gibt mir der letzte Podcast von Mistress Matisse doch zu denken.

Da Schreibt ein Hörer so um die Zwanzig, also im besten Facebook/Networking/Community-Alter und bittet um Hilfe.

Hat er doch vor mehr oder weniger kurze Zeit erst seine Leidenschaft kennen gelernt. Das erste Öffnen, die ersten Schritte erfolgen auch prompt über den höchst kommunikativen Datenhighway. Über ein Kinky Network lernt er dann auch die Eine oder Andere passende Frau kennen. Und es kommt, wie es kommen muß: Messages, Mails, Meetig…. Sie gehen zusammen auf eine Party, vertstehen sich gut, haben eine nette Session, er einen dicken Arm, Sie einen roten, glühenden Arsch. Ach ja, good oldfashioned Sex war auch noch irgendwo dabei.
So weit, so gut. Herzlichen Glückwunsch, tolle Sache! Schön für beide.
Wenn, ja wenn man dann nicht, endorphingeschwängert und voll neuer Eindrücke nach Hause gefahren wäre. So kommt es, wie es kommen muss, der lange, dunkle Fünfuhrtee der Seele, Gedanken darüber, was man da angstellt hat, wie kann man nur Geil auf Schmerzen anderer sein? Und als ob das noch nicht reicht kommen nach dem ganz normalen Aftershock noch ein paar Erinnerungsblitze. Was waren das für kleine, rote Pusteln an Ihren Schenkeln? Rasierpickelchen, eine Allergie oder gar… Irgendeine Krankheit? OK, die Amis haben sowieso eine kleine Paranoia was das angeht, aber ich denke, der Gedanke ist einigen unter uns auch nicht ganz unbekannt

Was macht unser Kommunikationsgenie? Klar, er will seine Gedanken beruhigen und schreibt schnell mal eine Mail: „Kurzes Hallo, ach übrigens, hast Du ’ne übertragbare Krankheit?“. Und dann verstand er nicht so wirklich, warum er innerhalb kürzester Zeit auf Ihrer Blockinglist landete…

Na gut 10 Punkte für schnelles und direktes Handeln aber so ungefär eine Million miese für schlechten Stil… Kein Wunder, das Monk und Matisse den armen Kerl erst mal darauf aufmeksam machen, was für ein taktloser Idiot er war, mit jemandem zu ficken und NACHHER die Panik zu schieben… Ein offenes Gespräch Auge in Auge vorher, ein Telefonat: „Du, wir müssen mal reden, mir geht da was im Kopf rum, lass uns mal Treffen.“ Und dann reden, selbst wenn hinterher auch nicht so toll ist, das wäre noch OK.

Aber mal im Ernst, wo ist da noch das immer wieder hochgehaltene Schild des tiefen Verständnisses? Und wo zur Hölle ist da das Gefühl für den Partner, selbst wenn es ’nur‘ ein temporärer Spielpartner war? Oder haben wir jetzt, wo jeder das Internet in der Hosentasche mit sich herumträgt endgültig verlernt wie man miteinander redet? Steht LOL, ROFL und HDGDL bald im Duden? Ist das die Realität zu Orwells Neusprech? Ich hoffe nicht, aber wenn doch, dann bin ich froh, das meine Frau und ich zu der aussterbenden Art derer gehöre, die verbal und nonverbal kommunizieren können und dann auch noch wissen, wann welche Art der Kommunikation angesagt ist.

In diesem Sinne… Keep on talkin‘!

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(Hab euch alle ganz ganz super doll dick lieb)

Genieße den Alltag!

Bei Domenique heute morgen gesehen und geschmunzelt…Erstens liebe ich diesen Song (kennt irgendwer Namen und Interpreten? Wäre sehr dankbar!), zweitens ist die ruhige Atmosphäre mal genau das, was wir zur Zeit brauchen…. Liesa im Prüfungsstress und ich in Spätschicht… da ist so ein kleines bisschen ‘normales’ Leben doch fein![kml_flashembed movie=“http://www.youtube.com/v/M959nTv5YbI“ width=“425″ height=“350″ wmode=“transparent“ /]Danke, Domenique, für das Grinsen, dass ich heute wohl den ganzen Tag nicht mehr aus dem Gesicht bekommen werde; Mal sehen, wie viele versteckte Kinks heute so gefunden werden.

Buchkritik: Anna Bunt – Subjektiv

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In vielen Foren und Communities wurde dieses Buch in den höchsten Tönen gelobt, und als ich es dann mal in der Mayerschen gesehen habe, griff ich zu, hatte gerade so wie so nichts neues zu lesen zu Hause.

Ich hatte es auch schnell durch, aber leider nicht, weil es so toll war, sondern weil ich schnell zu den Szenen kommen wollte, die die Lobeshymnen rechtfertigen, leider kamen sie nicht.

Bei der Sprache der Autorin musste ich irgendwie immer an Charlotte Roachs ‘Feuchtgebiete’ denken, denn dort kam die provokante, offene Schreibweise, dieses ‘kein Blatt vor den Mund nehmen’ richtig gut, hier wirkte es für mich wie Gossensprache.

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Von Aktionismus, Wahlkampf, falschen Äusserungen und ein bisschen Basisdemokratie

Das rote Stopp-Schild (undatiertes Handout), welches Internet-Nutzer in spätestens sechs Monaten sehen sollen, wenn sie auf Internet-Seiten mit Kinderpornografie zugreifen wollen. Fünf große Internetanbieter unterzeichneten am Freitag (17.04.2009) in Berlin auf Initiative von Familienministerin von der Leyen (CDU) eine entsprechende Vereinbarung mit dem Bundeskriminalamt. Foto: Bundeskriminalamt dpa (zu dpa 4114 vom 17.04.2009) +++(c) dpa - Bildfunk+++

Der Gesetzesentwurf zur Sperrung von Seiten mit kinderpornografischem Material macht ja in den diversen Blogs der Web2.0 – Szene immer wieder Schlagzeilen, aber in den deutschen SM-Blogs und Communities hält sich die Diskussion darüber sehr in Grenzen.

Das halte ich für ein wenig seltsam, denn der Entwurf selbst, der nicht-öffentliche Sperrlisten beinhaltete, was ja nun mehr oder weniger vom Tisch ist, ist mannigfaltig anwendbar.

Datenschützer sehen die Informationsfreiheit gefährdet, Daten werden, entgegen der auf dem umstrittenen ‘Stopp-Schild’, gespeichert, und eine Sperrung bringt nachweislich nichts.

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Bye Bye, Isis…

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Gestern abend ist Isis, Meisterin im elegant herunterfallen, Vizemeisterin im zwischen die Beine laufen und Katzenweggefährtin seit 15 Jahren auf dem Weg zur Tierärztin eingeschlafen.

In einem mehr als bewegten Leben war Sie und Ihre Schwester jahrelang eine der wenigen Konstanten.

Danke für die Jahre, sleep well!

á la Carte

Ja, ich wähle aus.

Ich wähle aus der Karte das aus, worauf im im Moment Lust habe, sei es, weil es mein Lieblingsessen ist, sei es, weil es mir Empfohlen wurde oder sei es, weil ich mal was neues probieren will.
Jedoch habe ich da eine ganz klare Einschränkung: Ich wähle niemals etwas aus, was mir nicht schmeckt,

Was soll das gequatsche jetzt, der Mist über Essen und probieren? Na ja, es geht gar nicht um Essen, dass sind alles nur beknackte Analogien.  Es geht um bewusstes Entscheiden, darum, dazu zu stehen was man mag, und sei es auch schwer.

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Neues Hörspiel von Constanze O. Wild

Bei Fetischaudio gibt es ein neues Hörspiel von Constanze O. Wild: Der dunkeln Tugend.

 Aus der Titelbeschreibung:

Constanze O. Wilds Debüt ist eine der ehrlichsten Beichten sadomasochistischer Erlebnisse, die in Buchform erschienen sind. Mit einer entwaffnenden Offenheit gewährt sie dem Leser Einblicke in ihre Welt der Erniedrigung und des Schmerzes. Mit den erotischen Szenen, die das Gros des Buches ausmachen, schafft sie es für sich, das Paradoxon aufzulösen, dass sie sich immer freier fühlt, je mehr Verantwortung sie in die Hände ihres Meisters legt.

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Exclusiv habe ich hier die ersten zwei Kapitel des Hörspiels, dessen Print-Ausgabe bei Ubooks schon in der dritten Ausgabe erschienen ist.

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