Erwartungen und Definitionsfindung

‚Was erwarten wir von der Szene‘ war das Thema des SundMehr-Treffens am 28.03., bei dem ich persönlich nicht war, von dem ich jedoch den Bericht auf LordTs Blog gelesen habe. Das ist doch eigentlich eine ganz klare Frage, und die Antworten darauf fände ich persönlich mal ganz interessant, denn auf die eine oder andere Weise gehören wir ja doch zu dieser Gruppierung der Sexualverhaltens-Fehlgeleiteten 🙂 …
Das wäre sogar ein Thema, das mich mal auf einen Stammtisch locken könnte, wenn es hier in der Nähe mal thematisiert werden würde. Denn im Umkehrschluss heißt es dann ja auch ‚Was erwartet die Szene von mir‘, und da ich hier im Blog dieser Szene ein bisschen Futter gebe, wäre es natürlich für mich eine sehr interessante Thematik und würde z.B. bei der Themenwahl oder auch im Kreativen Bereich der Fotografie oder des Schreibens helfen, immerhin ist die Szene ja irgendwo auch meine Zielgruppe.

Aber nichts da, anstatt mal Butter bei die Fische zu tun wird diskutiert, wer die Szene ist, warum und weshalb, und ob die Szenen von innen oder aussen definiert wird, das Phänomen der Grüppchenbildung in einer Szene wird angesprochen, Religion wird zur Szene, indem die Untergruppierungen der SMer mit den diversen Richtungen des Christentums verglichen werden und die Zerrisenheit der Kirche wirf auf die der BDSM-Szene projiziert oder umgekehrt.
Und der Selbstbewusste SMer, der mit seiner Neigung nicht hinter dem Berg hält, der auch mal wagt, zu definieren was für Ihn richtig oder falsch erscheint, der wird gewarnt, zum versnobbten ‚Boheme‘ (Zitat) zu werden.
Ich finde es Schade, das ein Thema, das auch mal in der Lage wäre, mit ein wenig Selbstbeobachtung und -reflektion aufzuwarten dann doch wieder im Sande der Belanglosigkeit versiegt, denn eine allgemeine Diskussion zum Szenebegriff ist für mich genau so notwendig wie ein Loch im Kopf.

Um mal einen Anfang zu machen hier meine Erwartung an die Szene:
Toleranz als oberstes Gebot, einen ’sicheren Raum‘ zum ausleben und ausdiskutieren meiner Gedanken und Vorlieben, und, vor allem, ein Soziales Netzwerk von Menschen, mit denen mich ein Teil meines Selbst verbindet. Das ist, in kurzen Worten, dass, was ich von der Szene, wer auch immer sie jetzt aus welchem Grund auch immer wie auch immer definiert haben könnte/sollte/hat…

Und jetzt seid Ihr dran… Kommentiert, sagt, was Ihr davon haltet und was ihr euch von diesem nebulösen Zusammenschluss Schmerz-und-Leid-Orientierter Hedonisten wünscht….

2 Antworten auf „Erwartungen und Definitionsfindung“

  1. hi @ all,

    hach irgendwie kommt mir diese diskussion so bekannt vor… …woher nur? …achja, da gabs ja sowas, dass wohl unter den oberbegriff „schwarze Szene“ passt… …da wurde auch andauernd diskutiert, wer, was, wie, in welcher form dazu oder eben nicht dazu gehört und warum es eigentlich gar keine szene gibt…

    war gerade beim lesen ein kleiner flashback 🙂

    zum thema
    für mich ist die szene wichtig. sie ist eine Plattform. dort kann ich erfahrungen austauschen, rat suchen, mich produzieren und potentielle spielpartner finden 🙂 . manche phantasien können vielleicht auch nur durch die existenz dieser szene realisiert werden.

    schlaft schön und habt versaute träume ^^

    Lady Grave

  2. Stimmt, die ‚Schwarzen‘ können das auch sehr gut… Da halte ich es aber noch für halbwegs nachvollziehbar, wenn auch unsinnig, denn die schwarze Szene definiert sich ja eigentlich ’nur‘ über das ‚anders sein‘ und die ‚Individualität‘ (in wie weit das gegeben ist, steht ja wieder auf einen ganz anderen Blatt…)
    Das ganze sehe ich in der SM-Szene schon ein bisschen anders, klar, individuell möchte jeder sein, ist auch gut so, sonst wäre da ja nur ein uniforme Masse. Aber die Message, die ’nach draussen‘ geht, zumindest zu einem großen Teil, ist ja die, das wir eigentlich gar nicht so anders sind als die Vanilla-Fraktion.
    Diese Szene definiert sich über die Lust, das ‚anders sein‘ wird von außen projiziert.
    Ich denken, ein großer Schritt wäre es, von GayPride zu lernen, die haben gezeigt, wie man sich, trotz anderem Lustempfinden, stark in der Gesellschaft emanzipiert.

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