Weichspüler, Krügerrand und Illusionsberaubung

… oder: Warum mich manche Diskussionen nur noch leise Schmunzeln lassen…

Ist schon was länger her, da kam in einer dieser konspirativen BDSM-Communities mal wieder das unvermeidliche „echtes 24/7“ – Thema auf.
Und ich habe es geschafft! Ich habe mich das erste mal nicht eingemischt.
Warum nicht? Ganz einfach:

Ich liebe es, ein Weichspüldom zu sein!

Ich liebe es, mein Weibchen, auch wenn Sie erotisch ‚unter mir‘ steht (allein das… assig…) zu verwöhnen, für Sie da zu sein.. Sie auch mal aufzubauen, wenn Sie am Boden ist, weil auf der Arbeit alles mal wieder drunter und drüber geht, sie gesundheitlich angeschlagen ist, oder sie einfach mal wieder Streicheleinheiten verdient hat.

Das ist überhaupt nicht dommig, ich weiss… ich will’s auch gar nicht dommig… Ich liebe mein Weibchen nämlich, und da ist es für mich das größte, zu sehen, dass es Ihr gut geht.
Ob das jetzt ist, weil Sie gerade in den Seilen hängt und die Gerte hinter sich zischen hört oder weil ich Sie, gemütlich beim TV auf der Couch auf meinem Schoß liegen habe und Sie einfach nur entspannen kann.

Und Trotzdem haben wir ein Machtgefälle, eines das den ganzen Tag anhält, denn ich weiss genau, ein Wort von mir, ein Ton, und all das ‚Gleichgestellte‘ ist verschwunden, im Sog der Erotik, der Liebe und der süßen, kleinen Perversion, auf die wir alle so Stolz sind.

Alle Top-Top’s, die der Meinung sind, das geht ja mal gar nicht, von einem Machtgefälle sprechen und lieb zur Sklavin sein, denen sei gesagt:
Ich ‚abe gar keine Sklavin… Ich habe eine Geliebte!
Und ich Wette, auch Ihr habt keine Sklavin, keinen Sklaven!
Im Alten Rom kostete ein guter, belastbarer Sklave, eine nett aussehende, willige, nubische Sklavin bestimmt Ihre 10, 15 Goldstücke… Also dann, mal ran an euren Tresor, eure Krügerrand-Sammlung… Verkauft was aus eurem Portfolie und bezahlt mal für eure Sklavin, euren Sklaven… huch… Menschenhandel… Verboten…
Also, wenn Ihr der Meinung seid, Ihr habt die (SM)Weisheit mit Löfflen gefressen, verpisst euch nach Roissy, kommt nie wieder, fasst keine Tastatur mehr an… Eure, als Rechtshänder mit links geschriebenen Kopfkino-Storys interessieren keinen…

Das wollte ich nur mal gesagt haben…

Schönheitsideal beginnt mit ‘S’, genau wie Sick…

Ich gestehe… Ich mag Frauen…

… und da habe ich kein Ideal. Doch, eines habe ich, und das ist die Gesundheit und der ebenfalls gesunde Menschenverstand.
Dazu gehört, mir nicht sagen zu lassen, was mir zu gefallen hat.
Dazu gehört, zu akzeptieren, daß mein Geschmack nicht der der Allgemeinheit ist.

Ich mag es, wenn Frau Frau ist, weich, warm mit ein paar Polstern, einem weiblichen Körper eben, wie er schon seit Ewigkeiten von den Männern verehrt wird.

Genießen muss Sie können, und die Liebe zu allem, was schön, gut, und delikat ist, darf man auch gerne sehen. Ich gestehe, auch ich verwöhne mein Weibchen gerne, sehr gerne sogar. Ein gutes Essen, ein guter Wein, ein paar Kerzen, das ist etwas, was zwar keine alltäglichkeit werden sollte (dann wirds schnell langweilig…), aber es sollte auch keine Seltenheit sein. Und wenn ich Ihr das dann nicht auch mal ansehen dürfte, dann ist das ganze doch irgendwie verlogen, oder?

Allerdings sollte auch die Maßlosigkeit nicht verherrlicht werden. Es ist das Zusammenspiel aus Genuss und Verzicht, der die Lust am Genuss erst möglich macht.

Für mich ist das wichtigste, das Man sich immer über die Einmaligkeit seines Körpers im klaren ist. Extreme Verhalten, wie Anorexie auf der einen, Adipositas auf der anderen Seite sind Krankheiten, die der Mensch selbst geschaffen hat. Durch das Verherrlichen der eigenen Vorstellung von Schönheit, von Ästhetik, oder einfach nur aus dem Unvermögen heraus, wahre Schönheit erkennen zu können.

Schlanke Frauen können erotisch sein, oder einfach nur abstoßend.

Bettie Page nolita

Dralle Frauen könne erotisch sein, oder einfach nur abstoßend.

leda mit Schwan Feeder

Also, Scheiß auf Schönheitsideale, Lache jeden aus, der Dir sagen will, was schön ist!

Anti Pro-Ana-Banner

Auf die Idee zu diesem Beitrag bracht mich Ivy mit Ihrer schönen Liebeserklärung an Dralle Weiber *G*

Art et Luxure – Die neue Playparty

Kam gerade über die Mailingliste der Bösen Blumen

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Art et Luxure – die neue Playparty

Kunst und Wollust, angenehme, nicht laute Musik, Räume zum Träumen, schöne
Outfits, große Garderoben: Eine Nacht voll Leiden und Glück.

Lust – Fetish – Pain – Style
30. November 2007
Einlass: 20Uhr
21 Uhr – Bühnenprogramm
ab 22 Uhr Playparty

Musik-Sampling: Dr. Mabuse
Musik: Analoger Background

Eintritt: 15 Euro (Catonium-Club-Mitglieder: 12 Euro)
(Ermässigung bei Vorlage eines entsprechenden Ausweises für Hartz-IV-Opfer,
Arbeitslose und Studenten auf 10 Euro)

Catonium
Försterweg 163
22525 Hamburg

Info Email: management(at)kulturmaschinen.de

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Bemerkenswerte Künstler Part I: Hajime Sorayama

Nachdem ich gestern über Jeff Gord schrieb, kam mir eine Idee: Warum nicht in unregelmässigen Abständen über Künstler schreiben, die mich faszinieren, die mich auf meinem Weg in die Welt des Kink begleitet haben?

Gedacht, getan.

Hajime Sorayama

Die illustrationen dieses Mannes begleiteten mich schon, als ich im alter von süßen 10 Jahren die ‚bösen‘ Hefte im Supermarkt (richtig… ich rede von dem absolut Bösen… Dem Playboy… 🙂 ) heimlich, gaaanz heimlich durchblätterte, immer so kurz vor Ladenschluss.

Natürlich habe ich schon damals nur die Artikel gelesen, was denn sonst?
Und irgendwann war da dann mal eine SciFi/Erotic/Pulp-Story, und als Aufmacher eine der Sexy Robots aus dem gleichnamigen, bei Genko-Sha veröffentlichem Buch.
irgendwie war es dann um mich geschehen, aber Jahrelang verschwand die Faszination in der hintersten Ecke des Unterbewusstseins.

Jahre später, während meiner Arbeit beim einem Fetish-Magazin, fiel mir dann eben jenes ‚Sexy Robot‘ in die Hände und all diese Erinnerungen an die kindlichen Phantasien, die Heimlichkeit und das verbotene tauchte wieder auf.
Seit ich die arbeiten, die Sorayama schafft, auch ‚verstehen‘ und aufnehmen kann, liebe ich diesen Hyper-Realismus, den ich sonst eigentlich überhaupt nicht mag, aber die Art, wie er mit Airbrush, Acryl und Copix Nylon, Lack, Latex, Leder und Stahl auf Körper, die von Ästhetisch-Schön bis (in meinen Augen) abstoßend Muskulös, Hermaphroditisch Zaubert, ist einfach nur der Helle Wahnsinn…

In diesem Sinne… Geniessen…

Sorayama ‘Metal Cuirass’ Sorayama ‘Lemonglass’

Sorayama ‘Wet Dream’ Sorayama ‘Maracus’

Sorayama ‘Lizard Queen’ Sorayama ‘Faunus’

Sorayama ‘Feather’ Sorayama ‘Upsidedown’

Sorayama ‘Footbinding’ Sorayama ‘Unt B04′

(All Pics © Hajime Sorayama)

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Buchvorstellung: Die Lust und die Freiheit

Maurice Schuhmann stellt sein Buch „Die Lust und die
Freiheit. Marquis de Sade und Max Stirner“ im Dezember
an folgenden Terminen vor:

02. Dezember: Café Trixom (Härtelstr. 21, Leipzig)
auf Einladung der Buchhandlung Übersinnlich
(Eintritt frei.)

08. Dezember: Puschels Salon (Schererstr. 8a,
Berlin-Wedding)
weiteres Programm: Solotheater-Performance,
Videoinstallation von Sabrina Muller und Konzert von
Rahburt Price (Blues)
(4 Euro Spende)

09. Dezember: K.v.U. (Kremmener Str. 9-11, Berlin-
Prenzlberg)
(Eintritt frei!)

18. Dezember: Café Walden (Choriner Str. 35,
Berlin-Prenzlberg)
auf Einladung vom Kunst- und Kulturstammtisch
(Eintritt frei!)

Maurice Schuhmann: Die Lust und die Freiheit. Marquis
de Sade und Max Stirner – Ihr Freiheitsbegriff im
Vergleich, Karin Kramer Verlag Berlin 2007, 144 Seiten
mit 8 Abbildungen, Personen-und Schlagwortregister
sowie Kurzbiographien von Max Stirner und Marquis de
Sade, € 12,80 , ISBN: 987-3-87956-398-X.

Weitere Infos: www.m-schuhmann.de.vu

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Kunst oder englische Exzentrik?

Suspension, Objektdegradierung und Human Furniture (menschliche Möbel) zählen ja schon seit langem zu den beliebteren und nicht tot zu bekommenden Fetischen, die sowohl den SMer als auch den Fetischisten und den DSer ansprechen (obwohl dieses aufdröseln der diversen Kinks langsam anfängt, zu nerven… Sind wir nicht alle eine große, perverse Familie? 🙂 ).

Einer, der das ganze schon seit Jahren betreibt und die Szene immer wieder mit Output versorgt, ist Jeff Gord.

Es fasziniert mich, mit welchem enthusiasmus er daran geht, seine Phantasien in die Realität zu holen, und wie er es schafft, aus Menschen Objekte zu machen, ohne das ganze billig oder pornografisch wirken zu lassen, im Gegenteil, ich finde, das hat was künstlerisches, es ist eine Metamorphose vom benutzen zum nutzbar machen, es ist in meinem Augen auch ein vollkommen andere Ansatz als das ‚benutzen‘ im SM-Kontext. Hier werden die ‚Objekte‘ nicht einfach nur benutzt, hier wird etwas geschaffen, was einen ästhetischen und einen nützlichen Charakter hat.

Wie Jeff Gord selbst sagt: „It’s not really necessary to think of sex, just look at the forms“

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Vollmond, SM und Wunschträume…

Mistress Domenique schreibt in Ihrem Blog über die Vorteile des Vollmonds… Frau ist Launig, unberechenbar und giftig, was die Herzen der MaleSubs natürlich höher schlagen lässt…

Oh Gott… wie gerne wäre ich mal FemDom statt MaleDom… Bei euch Wassernahen ist der Mond anscheinend ein Kink-Stimulans erster Güte. Wir armen Erdgebundenen dagegen könne nicht schlafen, bekommen unerotische Ringe unter den Augen, der Haarwuchs nimmt zu (Urgs… Rasieren muss ich mich auch mal wieder…) und in Folge des mehrtägigen Schlafmangels werden die Bewegungen fahriger…

Männliche Tops sind also bei Vollmond genau das Gegenteil von Weiblichen… Da wo die Dommse Komplimente bekommt, wenn sie Ihre Vollmondlaune an den Subs auslässt, bekommt der Domme sofort wieder den Stempel des DummDoms, der ja wieder nicht richtig trifft, dessen verschlafenes Gesicht eher desinteresse als Geilheit wiederspiegelt… Das ist alles nicht Fair 🙂

Aber zum Glück ist die Phase des Vollmonds ja doch ’ne ganze Ecke kürzer als der Rest, also sind wir jetzt mal wieder ausgeschlafen, schlagfertig und treffsicher und geniessen die 28 Tage bis zum nächsten mal…

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Pervers? Ein Fetisch? Oder nur ein Schritt in die richtige Richtung?

Über die Mailingliste der Bösen Blumen bekam ich vor ein paar Tagen den Link zum Mondkalb, in der ein Bericht über die sogenannten ‚Amelos‘, also der Amelotatisten (WIKI).

Nachdem ich mir den Bericht mal durchgelesen habe, war ich erstmal recht voll von Emotionen, eigentlich sogar ein bisschen verstört… Das ist ein Fetisch, den ich mir so adHoc eigentlich überhaupt nicht vorstellen kann. Aber wenn man mal ein bisschen weiter denkt, Wie weit ist es denn von der Erregung, die unsereiner verspürt, wenn er seinem geliebten Bottom die Peitsche, die Gerte oder den Stock gibt, das die nächsten Tage noch Striemen, Blaue Flecke und Marken zu sehen sind?
Oder, noch einen Schritt weiter, Cuttings, Brandings, Tattoos?

Klar, das ist einen ganz andere Größenordnung, kein Behinderter sucht sich die Versehrtheit aus, mit der er dann Leben muss, aber das Prinzip der Erregung an dem (allgemein gesehen) ’nicht Perfekten‘ Körper, und dann in Verbindung gebracht mit dem ‚Höher, Schneller, Weiter‘-Prinzip, das in unserer schnelllebigen Welt eben auch in der Erotik einzug gehalten hat ist doch eigentlich nur eine logische Weiterführung.

Und eigentlich kann ich auch dem Schreiber des Berichts nur zustimmen, wenn er die Höhen und Tiefen von Behinderten im Umgang mit Amelos als einen Schritt in die (rauhe) Welt der Normalität nennt.
Es ist eine Emanzipation der Behinderten, der man eigentlich nicht mit Vorurteilen gegenüber stehen sollte, allerdings sollte man auch den bestimmt vorhanden Teil an ‚Geiern‘ unter den Amelos verurteilen, die sich mit Absicht die weniger Selbstbewussten Behinderten suchen, um so an eine leichte Beute zu kommen.

Zum Abschluss hier wünsche ich allen, SMern, Amelos, AdultBabys, DSern, Vanillas und was auch immer ein schönes Wochenende und vor allem viel befriedigendes……