… und die Grünen suchen nach neuem Betätigungsfeld!
Ok, das ist ein bisschen hoch gegriffen, und natürlich weiß ich, dass die Grünen nicht nur den Atomausstieg als politisches Ziel haben/hatten. Die Überschrift passte nur so gut zu der derzeitigen Zukunfts- und Perspektivendiskussion dieser Partei.
Warum schreibt einer in einem Blog, der sich hauptsächlich mit Kink und BDSM befasst, auf einmal über die Grünen? Naja, erstens ist das in meinen Augen eine der letzten noch wählbaren Parteien und ausserdem kam heute via AFP Berlin folgende Meldung:
Grüne fordern Maßnahmen gegen Gift in Sexspielzeugen
Berlin — Die Fraktion der Grünen im Bundestag verlangt von der Bundesregierung ein energisches Einschreiten gegen Weichmacher und andere giftige Chemikalien in Sexspielzeugen. Mit einer am Mittwoch bekannt gemachten kleinen Anfrage will die Partei in Erfahrung bringen, ob es überhaupt Grenzwerte für die unter anderem potenziell krebserregenden Stoffe in Dildos, Vibratoren und ähnlichen Geräten gibt, wer diese eventuell kontrolliert und was zur Reduktion der Belastung geplant ist.
„Verbraucherschutz muss auch da ansetzen, wo es um sexuelle Gesundheit geht. Falsche Scham oder vermeintliche Tabus dürfen Verbraucherinformation und Kontrolle nicht behindern“, erklärte der erste parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, am Mittwoch in Berlin. Hintergrund der Anfrage seien Studien aus den vergangenen Jahren, die einen erschreckend hohen Anteil von Phthalaten, anderen Weichmachern und gesundheitsgefährlichen Stoffen in der Kunststoffmasse nachwiesen, aus der Dildos und andere Sexspielzeuge bestehen.
Phthalate stehen im Verdacht, den menschlichen Hormonhaushalt zu stören und unter anderem etwa Unfruchtbarkeit und Diabetes auszulösen. Andere Weichmacher sollen auch Krebs verursachen. Innerhalb der EU ist der Einsatz von bestimmten Phthalaten, etwa in Kinderspielzeug, verboten. Nach der Spielzeugrichtlinie gelte bereits ein Weichmacher-Anteil von 0,1 Prozent als unzulässig, schreiben die Grünen in ihrer Anfrage. Sexspielzeuge bestünden den Studien aber sogar aus bis zu 58 Prozent aus diesen Chemikalien.
Wir persönlich haben schon kaum bzw. gar keine Toys aus Jelly oder ähnlichen, mit Weichmachern belastete Toys, geben eben auch lieber mal den einen oder anderen Euro mehr aus und decken uns bei FunFactory ein oder greifen auf Stahl zurück, aber damit sind wir garantiert nicht die Mehrheit. Viele müssen eben ein wenig auf den Geldbeutel achten, kaufen dann eher mal das – vermeintlich – günstige Angebot bei den üblichen Verdächtigen als auf Qualität zu achten.
Ausserdem ist es einfach auch noch nicht so weit verbreitet, dass eben diese Weichmacher auch in den Erwachsenenspielzeugen sind. Da sind meiner Meinung nach Grenzwerte dringend notwendig, und, in meinen Augen, sollte dort eine viel breiter gestreute Aufmerksamkeitskampagne vom Verbraucher- oder Gesundheitsministerium kommen. Hormonelle beeinträchtigungen bis hin zur Unfruchtbarkeit oder Diabetes können zum Beispiel von den häufig verwendetet Phthalaten ausgelöst werden. Anderes löst Krebs aus, wo also bleiben die Warnungen für die Verbraucher? Hier ist ein Tabudenken einfach nur fehl am Platz, Aufklärung tut Not!
Das ist ja leider der bekannte Nachteil von den Grünen … man setzt die immer sofort mit dem AKW Ausstieg gleich. Ich les viel Zeitung, aber ich wüsste nicht welche Meinung die Grünen zum Afganistankrieg haben oder was die Schulpolitik angeht. Die sind mir in den großen Themen einfach zu still.
Zu den Jellydingern … ich find die hygienisch eh eklig *g*
Die haben eine Meinung zum Afghanistankrieg? Man lernt nie aus 😉
Hygienisch gesehen ist Jelly wie Silikon zu behandeln, somit eigentlich ganz gut zu reinigen. Aber die Weichmacher in dem Zeug sind die Hölle…
Naja, der Mist ist billig und in Mengen zu haben, daher wird das da eher ein anrennen gegen Windmühlen, und ja, Stahl- oder Glasplugs sind auch nicht jedermanns Ding, aber ein Silikonplug kann genau so angenehm zu nutzen sein, wie das Jellyding, allerdings ist es eben doppelt so teuer.
Ist halt eben Tiefkühlpizza vs. Italiener… Jeder muss selber entscheiden, was er in seinen Körper tut. Aber eine prägnante Warnung oder Auszeichnung dieser Stoffe ist IMHO ein Muss…