Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Menschen sehr viel Zeit nehmen, um sich zu betrachten. Jeden morgen verbringen wir eine halbe Ewigkeit vor dem Spiegel, um zu sehen ob unser Haar liegt, das Make-Up richtig ist oder die Rasur gründlich war.
Wir verbringen Zeit damit, uns die Nasenhaare zu trimmen, die kleinste Unebenheit der Haut abzudecken. Ich möchte behaupten, wir kennen unser Gesicht in- und auswendig. Wir betrachten unsere Körper, ist der Busen zu klein, hängt er vielleicht? Oder, auf Männerseite, ist mein Bizeps ok, habe ich einen Bierbauch? Und auch da kennen wir jede Falte, jede (Problem-)Zone.
Aber was ist mit dem Bereich, der uns immer wieder Lust schenkt? Mit den Körperteilen, mit denen wir uns lieben? Mit den wunderbaren Instrumenten, die das Leben erst möglich (und irgendwie auch Lebenswert) machen? Auf die wird keine Blick verschwendet, es sei denn, sie werden gerade genutzt. Und selbst dann sehen wir eher die des Partners als unsere eigenen.
Das ist schade, denn ich kenne Frauen und Männer die haben Ihre eigene Vagina, Ihren Penis, Ihre eigenen „Private Parts“ noch nie bewusst angesehen. Sie wissen gar nicht, wie schön, wie ästhetisch es dort, zwischen Ihren Beinen aussieht. Und da begann für mich der Ansatz für diese Bildreihe, für die ich immer männliche und weibliche Modelle, egal welchen Alters (Ok, volljährig sollten Sie sein…) und welcher Größe, Farbe und Form, suche.
Jenseits von Erotik, Akt oder gar Pornographie, vollkommen losgelöst vom Menschen, will ich mit Makroaufnahmen der „Private Parts“ zeigen, welche Vielfalt und Schönheit in diesen wenigen Zentimetern Haut steckt. Irgendwann wird daraus vielleicht auch eine Ausstellung oder ein Bildband, auf jeden Fall wird hier erstmal ein Platz sein, an dem man der Schönheit der „Private Parts“ huldigen kann.
Private Parts – SLS (Sweet Little Slut)